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Die 7 Todsünden beim Bootskauf - UNBEDINGT VERMEIDEN! | BootsProfis #35


Beim Bootskauf gibt es so einige Fallstricke, die, wenn man sie nicht kennt, gerne mal richtig teuer werden können. Und über genau diese wollen wir heute berichten: die 7 Todsünden beim Bootskauf. Wir gehen Schritt für Schritt durch, worauf es unbedingt zu achten gilt, denn so ein Segelboot ist ja ein relativ komplexes System und der Bootskauf ist es auch. Ganz nebenbei sind wir auf Gutachtentour durch Spanien, wo wir ein paar Termine hatten. Und wir haben sogar die Segelyacht A gesehen. Und da auch direkt ein Video draus geworden ist - eine sehr erfolgreiche Reise ;)


Die 7 Todsünden beim Bootskauf


1. Nicht wissen, was genau man sucht

Wenn wir chronologisch vorgehen, steht es ganz am Anfang erstmal genau darüber Bescheid zu wissen, welche konstruktiven Eigenschaften eigentlich die passenden für mich sind. Sprich: Nach welchem Schiffstyp suche ich eigentlich? Das muss möglichst genau definiert werden. Da draußen gibt es unzählig verschiedene Konstruktionen und man sollte jeweils die Stärken und Schwächen kennen, um diese dann mit dem eigenen Vorhaben und den Bedürfnissen abzugleichen. Um die entsprechende Erfahrung mit Segelbooten zu bekommen, hat man ein paar Möglichkeiten. Kojencharter, Charterurlaub, Besichtigungen in Verkaufshäfen oder sich beraten lassen.


2. Verlust des rationalen Denkvermögens durch Super-Schnäppchen aka Betrugsmaschen

Hendriks Bild mit Engelchen auf der einen und Teufelchen auf der anderen Schulter kennen wir wahrscheinlich alle. Und wenn man online Segelboote findet, die für deutlich günstiger angeboten werden, als der Marktdurchschnitt und wenn dann noch der Verkäufer ein unschlagbares Angebot macht, dann gehen gerne mal die Hormone durch. Logisch. Aber spätestens wenn der Verkäufer ohne Sicherheit eine erhebliche Anzahlung (von 50% z.B.) überwiesen haben möchte - spätestens dann sollten sämtliche Alarmglocken läuten. Niemals Geld ohne Sicherheiten überweisen, ohne dass man selbst oder eine Person des Vertrauens das Schiff gesehen hat und persönlich mit dem Verkäufer gesprochen hat.


3. Inseraten und Verkäufern blind vertrauen

Kleine Story am Rande: ehemalige Kunden von uns haben online eine Hallberg Rassy 41 auf Mallorca gefunden mit guten Bildern, tollen Beschreibungen und es war sogar ziemlich günstig. Der Makler hat das Schiff in den Himmel gehoben und es sei in perfektem Zustand. Kurzerhand Kaufvertrag unterzeichnet und Anzahlung geleistet. Hendrik kam zum Gutachten und es hat keine 5 Minuten gedauert, dass er erhebliche Mängel festgestellt hat - und nicht nur optischer Natur. Ende der Geschichte war, dass die Käufer trotz Kaufvertrag mit entsprechender Regelung ihre Anzahlung nicht komplett wieder bekommen haben. Man sollte sehr gut investigieren und versuchen so viel wie möglich über den Zustand zu wissen, bevor man Verpflichtungen eingeht. Ganz nach dem Motto: Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser.


4. Die Rosa-Rote Brille

Emotionen beim Bootskauf sind... naja... suboptimal... Wenn man sich in ein Segelboot verliebt hat, übersieht man gerne mal Dinge, die man nicht übersehen sollte. Defekte, Kosten, Aufwand, Eigenschaften, die eigentlich nicht passen. So kauft man womöglich etwas, worüber man sich hinterher ärgert. Die Emotionen sollten also unbedingt rausgelassen werden. Da hilft es natürlich, jemanden dabei zu haben, der neutral ist und das Schiff von der rationalen Seite anschaut.


5. Keinen Gutachter mitnehmen

Ganz pauschalisieren können wir das natürlich nicht. Es geht immer um den potentiellen Verlust, der im Verhältnis zum eigenen Vermögen empfindlich weh tut oder auch nicht. Rechtfertigt der geringe Wert eines Bootes nicht den Einsatz eines Gutachters, ist es völlig legitim auf ein Gutachten zu verzichten. Geht es allerdings um einen so hohen Betrag, dass der Verlust auf dem Konto weh tut, dann ist eine umfängliche Inspektion durchaus zu empfehlen. Zumindest wenn man sich selbst nicht in der Lage sieht, sämtliche Systeme des Bootes zu checken und den Zustand richtig einschätzen zu können. (Ganz zu schweigen davon, dass man sowieso die rosa-rote Brille auf hat ;) ) Hendrik vergleicht einen Bootskauf ohne technischen Check mit russisch Roulette. Man kann Glück haben, oder auch nicht. Und hat man Pech, dann wird's schnell teuer. Wir haben überraschenderweise schon viele nicht ganz so tolle Geschichten gehört. Erst kaufen und danach technisch checken... das ist einfach nicht die richtige Reihenfolge.


6. Keine Probefahrt machen

Es gibt an Bord viele Systeme, die man nur im Wasser oder unter Motor oder unter Segeln checken kann. Und da geht es um weit mehr, als darum, wie springt der Motor an und wie sehen die Segel aus... Wie ist der Vortrieb? Ist das Ruderlager dicht? Funktionieren Rollen wie sie sollen? Instrumente, Rigg, Interieur, Ventile, Profil der Segel... Wenn es ein Eigenbau ist, segelt das Schiff überhaupt? Da gibt es viel Potenzial für Defekte. Unbedingt rausfahren!


7. Boot kaufen ohne Mehrwertsteuer

Ist kein Mehrwertsteuernachweis aus einem europäischen Land vorhanden, kann es teuer werden, wenn man innerhalb der EU segeln möchte. Die Originalrechnung mit ausgewiesener MwSt. beispielsweise ist so ein Nachweis. Bei Gebrauchtbooten, die schon einige Mal den Eigner gewechselt haben, geht so ein Stück Papier gerne mal verloren. Deshalb immer schön Kopien anfertigen. Und wenn man sich das Schiff nicht leisten kann, wenn es ein Fünftel bis einem Viertel teuerer wird, dann sollte unbedingt so ein Nachweis vorhanden sein. Zumindest wenn ein Nachweis nötig ist, je nach Baujahr des Schiffs und Land, in dem es versteuert werden müsste. Mehr dazu haben wir in BootsProfis-Folge #11.


Das waren die 7 Todsünden, die man unbedingt vermeiden sollte!


Viele Grüße aus Berlin und bis zur nächsten Folge BootsProfis!





Übrigens: Unsere Videos zum Thema Bootskauf werden von Boat24.com unterstützt. Kleiner Tipp am Rande: Boat24.com ist für uns die erste Anlaufstelle, wenn wir nach Segelbooten suchen. Und das nicht ohne Grund, denn sie haben die besten Suchfunktionen und halten ihre Seite einfach sauber von alten, hinfälligen Inseraten und Betrugsversuchen. Und bei 26.000 Gebrauchtbooten gibt es auch ganz gute Auswahl... HIER zur Plattform: https://www.boat24.com




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