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Immer Größer, Schneller, Besser !? BOOT 2020: Amel 60 und Garcia 52 | BootsProfis #18 (Bootskauf)


Wenn die gesamte Segel-Branche zusammen kommt, versucht natürlich jeder Hersteller und Ausrüster zu zeigen, was er hat. Wir haben auf der BOOT 2020 eine Entwicklung festgestellt, der wir mehr als kritisch gegenüberstehen und mal wieder Klartext reden. Trotz des ernsten Themas wird es wirklich lustig - denn wir sind mit Guido und Rolf unterwegs und besichtigen eine Amel 60 und eine Garcia Exploration 52.


"Es ist wie beim Autofahren: Du hast für alles eine Anzeige, beispielsweise wenn Dich jemand überholt. Und wenn Du Dich in ein Auto setzt, was diese Anzeige nicht hat, baust Du einen Unfall, weil Du keinen Schulterblick mehr machst. Genauso ist es auch beim Segeln. Je mehr Systeme an Bord sind, desto unvorsichtiger wirst Du. Und wenn die ausfallen, bist Du machtlos!" 


Damit steigen wir in diese Folge BootsProfis ein. Hendrik übertreibt leider nicht. Wir waren erst kurze Zeit auf der Bootsmesse in Düsseldorf, sind zwischen den vielen Segelbooten entlang gelaufen und haben ein paar Schiffe auch von innen angeschaut. Uns ist direkt eins besonders aufgefallen: Es gibt immer mehr Gadgets und Hilfsmittel, die kleinen Crews helfen sollen, immer größere Segelboote bedienen zu können. Elektrowinschen werden auch auf kleinen Schiffen quasi zur Standardausstattung und zum Bugstrahlruder haben überraschend viele Boote nun auch ein Heckstrahlruder - ausfahrbar natürlich. Wir sind zwar Technikfreunde und wir probieren gerne neues aus, aber aus diesem Grund stehen wir dieser Entwicklung auch sehr skeptisch gegenüber. Denn wir wissen: "Langfahrt" bedeutet auch "sein Schiff an den exotischsten Orten der Welt zu reparieren". Kein Scherz - alles was an Bord ist, geht irgendwann kaputt. Alles. 

Und besonders die neuen luxuriösen Segelboote wie z.B. Amel 60 sind vollgepumpt mit technischem Schnick-Schnack bis zum Umfallen. Hier sieht man die Entwicklung besonders: Amel ist langjährig bekannt für den Bau von hochwertigen Blauwasserschiffen - als Ketsch. Wir finden sie super. Damit waren sie auch sehr erfolgreich. Das Konzept "Ketsch" ermöglicht es kleinen Crews, insgesamt große Segelflächen bedienen zu können. Vor einigen Jahren haben sie allerdings einen radikalen Bruch mit diesem Konzept entschieden und bauen nur noch zwei Sloops. Eine 60 Fuß, die andere "nur" 50 Fuß. Weil man eben durch den Einsatz von großen Elektrowinschen und allerlei elektronischen Helferchen auch eine solche große Yacht mit entsprechend großer Segelfläche an nur einem Mast bedienen kann. Das sind offensichtlich die Kundenwünsche. Wir finden: Das geht in eine sehr unschöne Richtung - und ist Thema dieser Folge BootsProfis!

Gemeinsam mit Rolf und Bärbel (aus Folgen #1 und #2) schauen wir uns die Amel an und Guido Dwersteg führt uns anschließend durch eine Garcia Exploration 52. Garcia vermarktet sich als Blauwasser Spezialist - das mussten wir also genauer checken!


Ganz am Ende schauen wir uns noch das genaue Gegenteil an: Eine Pogo 3 von Lennart, der 2021 damit die Mini TransAt bestreiten möchte! Eine 6,50m lange Rennziege mit fast keiner Technik an Bord. Der Kontrast war gewaltig. ALSO los geht's! In dieser Folge #18 passiert so einiges. Viel Spaß damit und wie immer viele Grüße aus Berlin!



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